In der Passionszeit denken wir an die letzten Stunden im Leben von Jesus Christus. In der Nacht vor seinem Tod betete er, dass Gott ihm Leiden und Sterben ersparen möge. Vergebens. Mit einem Schrei endete sein Leben. Kurz zuvor sprach er noch zu den Frauen, die an seinem Schmerz Anteil nehmen: „Weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst und über eure Kinder.“ Jesus verlangt nicht von uns, um ihn zu trauern. Die Passionszeit und die Karwoche eröffnen die Solidarität mit allen Weinenden. Sie führen uns an wunde Punkte und laden ein, Schmerz gemeinsam zu tragen und in der Fürbitte vor Gott zu bringen.
Auch wenn Angst und Ungewissheit nun schon seit Monaten unser Leben bestimmen: Das Heil ist nicht aus der Welt. Wir werden auch in diesem Jahr Ostern feiern. Auferstehung durchdringt unser Leben behutsam mit Hoffnung. Sie lässt uns zurückkehren aus Tränen, Schweigen und Ratlosigkeit. Wir dürfen hoffen!
Das wollen wir gemeinsam begehen in der Passionszeit und feiern an den Ostertagen. Mit Gottesdiensten und Andachten vor Ort und im digitalen Raum, mit Grüßen und Ideen, die uns verbinden. Die landeskirchliche Aktion „Osterfunken“ möchte anregen und unterstützen, diesen Weg gemeinsam zu erleben.
Landesbischof Ralf Meister